Samstag, 30. April 2011

Unbe-leder-bar

Was ist nur mit den Paladinen los? Gestern hat mich einer milde irritiert und heute einer sogar richtig geärgert.

Ich war mit meinem heilenden Trolldruiden in den Höhlen des Wehklagens, und es lief erst einmal alles ganz normal. Unsere Leuchtekuh mit dem Schild zeichnete sich zwar durch einen gewissen Mangel an Eloquenz aus - die Frage nach dem Weg wurde z.B. durch ein schlichtes "wo" abgehandelt -, aber das störte mich zunächst nicht. Ich tippe auch ungern viel in Instanzgruppen, dazu ist mein Zwei-Finger-Suchsystem einfach zu langsam...

Auffällig wurde der Tank, als er auf eins der Ledersetteile Bedarf anmeldete. Das verursachte bei mir schon ein leichtes Stirnrunzeln, aber ich wartete erst einmal ab. Dann bedarfte er ein zweites Lederteil. Nun schaute ich mir den Guten doch einmal an, und er trug eigentlich überall Kette. Eigentlich - denn er ersetzte die robusten Teile doch tatsächlich durch seine Lederfunde!

Ich sprach ihn mal höflich darauf an: "[Name], warum würfelst du immer auf Lederteile? Als Paladin solltest du doch Kette tragen."
"Genau", pflichtete mir der Schamane bei.
Schweigen im Walde. Während wir noch etwas bedröppelt dastanden, lief der Tank schon weiter und schnappte sich den nächsten Gegner. Als wir hinterhereilten, fingen der Schamane und ich ein irritiertes Flüstergespräch an. Der nächste Boss wurde angegangen, auch hier fiel Leder, und ratet mal, wer Bedarf hatte: Jawoll, unsere nicht ganz so heilige Frontkuh, die an diesem Platz bereits ein Kettenteil trug. Nach heimlicher Absprache bedarfte auch der Schamane, verlor aber leider.

Beim nächsten Boss und dem nächsten Lederteil reichte es mir dann und ich würfelte selbst mit. Diesmal gewann der Schamane, der es eindeutig besser gebrauchen konnte. Nun begann mein Flüsterchannel heißzulaufen, denn auch der Krieger wollte seine Meinung kundtun. Sie war ebenfalls nicht sehr positiv. Multiparallel flüsternd erreichten wir nach einigen Irrungen und Wirrungen den Endboss. Dieser ließ einen hübschen Ring mit Ausdauer, Intelligenz und Willenskraft fallen. Als einziger Zauberer in der ganzen Gruppe wollte ihn natürlich gern haben. Leider schien der Tank zu glauben, daß er ihm auch zustand - immerhin hatte er ja einen Manabalken. Diesmal würfelte sogar der Krieger mit, aber das Glück ist leider oft mit den Dreisten und der Tankadin gewann.

"fertig", verkündete, fragte oder erwähnte er - bei dem Mangel an Satzzeichen war das nicht so einfach zu erschließen.

Ja, ich war fertig. Einen Paladin in Leder zu heilen ist schon nervig, und wenn dieser mir dann auch meine Heilutensilien vorenthält, dann werde ich fuchsig. Oder, da ich ja Druide war, katzig. Bärig. Was auch immer.

An diesen Stelle aber noch einmal viele Grüße an den humorvollen Schamanen und den netten Krieger, die bei mir wenigstens für etwas bessere Laune sorgten ;-)

Freitag, 29. April 2011

Wenn der Gesundheitsstein "Benutz mich!" schreit

Vorweg: Wie euch vielleicht aufgefallen ist, hat der Blog nun ein neues Design. Das alte war zwar passend chaotisch, aber auf Dauer wurde das grelle orangebunte Gewirbel doch etwas anstrengend. Ich hoffe, das schlichtere Design sagt euch zu!

Und nun zu etwas völlig anderem...

Seit einem halben Jahr hatte ich meine kleine Hexe nicht mehr gespielt. Sie war eigentlich nur dazu da, auf der Alt-Bank Stoffe und Splitter zu horten. Heute überkam mich dann aber wieder die Neugier, wie es sich denn als zerstörerische Zauberkundige so spielt. Zum Glück waren ihre Talentpunkte noch vorhanden, so daß ich mich gleich in den Dungeon Finder werfen konnte.

Ziel: Scharlachrotes Kloster, Friedhof. Welch Überraschung! Oder eher nicht, schließlich ist dies mit Stufe 30 die einzige Zieloption des Zufallsdungeons. Wirklich zufällig, jaja...

Unsere Tankpalette fiel erst einmal durch Grüßen und Herumstehen auf. Ist ja nicht weiter schlimm, man muß ja nicht sofort wie vom wilden Wichtel gebissen losrasen. Ich ahnte ja nicht, daß sich bereits ein Trend abzuzeichnen begann. Die ersten Gruppen waren noch kein Problem, aber Befrager Vishas sorgte für einen interessanten Kampf. Unsere Tankine zog es nämlich nach ihrem Pull vor, neben dem Foltermeister herumzustehen und ihm bei der Arbeit zuzusehen. Anwesend war sie definitiv, wie einige Würfelwürfe auf frisch geplünderte Grünteile bewiesen. Dennoch wurde Vishas abwechselnd vom Schurken und mir getankt, was die Paladina offenbar total spannend fand und durch gespannte, regungslose Aufmerksamkeit bedachte. Mir tat die Heilerin leid, die uns zerbrechliches Fußvolk durch diesen Kampf heilen mußte - dabei hatte sie zuvor auch schon mit ihrem eigenen Scharlachroten spielen dürfen.

Der Hof wurde dann auch noch mal lustig. Zweimal wanderten Gegner vom Rand in die Gruppe hinein, doch die Paladina verfuhr offenbar nach dem Prinzip "Wer's findet, darf's behalten" und lief einfach weiter. Der erste Gegner gehörte also mir, und auch als ich ihn in Richtung der Blutelfendame zog, wollte sie ihn mir einfach nicht streitig machen. Gesundheitsstein, Blutsauger und die abwechselnd Blitze und Heilungen schmeißende Orcdame ließen mich den Kampf jedoch glimpflich überstehen. Der nächste Zombie fand daraufhin unsere Magierin zum Anbeißen - einen Schritt neben der Tankine, die jedoch in Gedanken wohl schon beim Endboss war. Hier half ein gekonntes Magier-Schurken-Duett, den erneuten Tod des lebenden Leichnams zu beschleunigen.

Unten in der Gruft ließ sie dann auch einmal die kollektiv herumregenerierende (beziehungsweise auf die Trinkenden wartende) Gruppe stehen und warf sich eine Etage tiefer in die nächste Zombiegruppe. Zum Glück war der Weg nicht mehr weit, die letzten Meter verliefen ohne weitere Zwischenfälle, und auf dem Rückweg zur Questgeberin begann ich über ein neues "Must-Have-Item" für Tanks nachzudenken: Epische Rückspiegel.

Mittwoch, 20. April 2011

Doppelte Standards und selbstbesiegende Bosse

Kürzlich habe ich mal wieder meinen angestaubten Schattenpriester ausgepackt. Der Gute stand seit WotLK irgendwo in der Ecke - nun ja, er ist untot und ihm macht es nicht viel aus. Ich hatte damals mit ihm gerade Nordend erreicht und war gerade groß genug für meine liebste Arachnophobie-Instanz: Azjol'Nerub. Also schnell geschaut, ob die Talentpunkte noch verteilt sind, mich über die aktuelle Nichtverfügbarkeit einiger Glyphen geärgert und rein in den Dungeon Finder.

Nun scheint es in diesem Levelbereich einen sehr begrenzten Pool an Spielern zu geben. Bei drei Ausflügen gestern traf ich immer wieder auf ein bis zwei Charaktere aus meiner vorherigen Gruppe. In die erste kam ich vor Hadronox rein und bekam netterweise Quests geteilt. Verlief sonst problemlos, auch wenn ich nicht wirklich viel Schaden machte und mich irgendwann aufs reine Gedankenschinden verlegte. Die Viecher fielen einfach zu schnell um, um etwas Sinnvolleres zu tun.

Im zweiten Durchgang landete ich sogar am Anfang. Wir warteten, denn einer von uns war noch als Geist unterwegs - der Schurke aus der Gruppe zuvor, der erstaunlicherweise sogar noch weniger Schaden gemacht hatte als ich. Er kündigte an, es dauere nicht mehr lange, kam dann quicklebendig in die Instanz gelaufen, bewegte sich noch ein wenig und verließ die Gruppe. Hatte er Konkurrenz um Platz 4 im Damagemeter gewittert? Mißfiel ihm meine knochige Visage? He, ich habe sogar noch meinen Unterkiefer, darauf bin ich stolz! (Wobei ich vermutlich mehr Schaden machen würde, wenn ich die Gegner mit meinem Unterkiefer bewerfen würde...)

Oder vielleicht hatte er auch nur geahnt, was uns bevorstand: Ein Fehlpull vor dem ersten Boss, wo zwei Gruppen fleißig Netze warfen und blendeten (dank Superheilung der etwas hochstufigeren Schamanin mit geringen Verlusten überstanden), und schließlich ein selbstbesiegender Boss.

Ja, ehrlich.

Vielleicht hatte Blizzard sich ein besonderes Schmankerl für die "Generation Lichking" überlegt, die laut allgemeiner Vorurteile ja zu nichts anderem als blindem Draufhauen in der Lage ist und jede Herausforderung scheut. (Auf manche mag das zutreffen, aber definitiv nicht auf alle!) Sprich, Bosskämpfe sollten ganz ausfallen, dafür würde es aber auch keine Beute geben. Aber man wäre in fünf Minuten durch jede Instanz!

Wir standen also vor Hadronox, der großen Spinne. Der einzige Boss, den ich mich stets zu tanken geweigert hatte, weil ich ihn einfach nicht im Nahkampf ansehen mochte. Wir beseitigten das Viechzeug auf der Rampe und warteten, bis Hadronox das kleinere Viechzeug eingesponnen hatte. Die Spinne spann vor sich hin, spann und spann und kippte plötzlich tot auf den Rücken. Unter allgemeinem "o.O", "wtf?" und "was war das denn?" löste sie sich in Wohlgefallen auf. Ich schaute in mein Kampflog: Tatsächlich, wir hatten sogar Erfahrung bekommen! Na, das verstehe, wer will.

Der Oberbuddler vom Dienst blieb dann zwar nicht lange genug an der Oberfläche, um auch nur einen DoT vernünftig ticken zu lassen, aber er lieferte uns zumindest einen akzeptablen Kampf und hinterließ auch brav seine Beute. Ich beschloß, einen neuen Versuch zu wagen, um endlich dieses Phänomen namens "DPS" in den Griff zu bekommen. Während ich mich wieder in die Warteschleife hängte, stöberte ich in einem Guide und erwischte endlich die noch fehlende Glyphe im Auktionshaus. Gut, so falsch hatte ich zuvor nicht gelegen, aber ein paar Details waren doch noch zu beachten und ich prägte sie mir ein. Dann ging auch schon die Instanz auf. Welch Überraschung... Azjol, die Dritte!

Und unser Schurke war wieder mit von der Partie. Ich beobachtete ihn, um zu sehen, ob er wieder die Flucht ergreifen würde. Aber nein, er blieb. Dafür ging nach einigen Gruppen spontan der Jäger. Der Schurke kommentierte das mit "Alter, ich hasse sowas -.-" Ah ja? Eben sah das noch ganz anders aus - aber es gelten ja immer andere Standards, wenn man etwas selber tut... Ich verkniff mir einen Kommentar und schattete weiter. Für den Jäger kam der fähige Todesritter aus der letzten Gruppe, wir schlossen die Instanz erfolgreich ab, ich bekam noch einen Gürtel und stellte fest, daß ich ja eigentlich doch Schaden mache. Zumindest dann, wenn man mir etwas übrigläßt, was mehr aushält als einen Tick Gedankenschinden.

Ich bin gespannt, was die schattige Zukunft so bringt... und welchen Alt ich als nächstes entstauben werde ;)

Sonntag, 10. April 2011

Darf ich? Darf ich? Darf ich jetzt?

Gerade war ich mit meiner kleinen Goblinpriesterin in den Todesminen. Mein erster "richtiger" Heilversuch, nachdem wir gestern mit drei heilenden Priestern und einem Vergeltertank drinnen waren - eine ziemlich interessante Erfahrung! Heute war aber kein anderer Heiler dabei. Dafür gab es einen erbstückbehängten Taurenkrieger, der einfach nicht akzeptieren wollte, daß er nicht der Tank war.

Kaum standen wir in der Instanz, erwähnte er: "Ich kann auch tanken. Nur so am Rande."

Ich schaute mir unseren zugeteilten Tank an: Ein Taurenpaladin, brav ausgerüstet mit Schild und Einhandwaffe. Mein Blick schweifte zurück zum Krieger: Nein, dieser hielt eine dicke Zweihandaxt in den Händen. Er hatte zwar ein etwas höheres Lebenspolster, aber das war bei seinen Erbstücken zu erwarten.

Wir zogen los. Unser Tank war etwas zurückhaltend - vielleicht ein Neuling-, machte seine Sache aber eigentlich gut. Nur nicht gut genug für den Krieger. Vor dem ersten Boss fragte er wieder an: "Soll ich tanken?" Kurze Stille. "Hä???" Mit dieser eloquenten Äußerung machte er sich ans Pullen.
Ich war nicht begeistert und merkte an: "Schweigen heißt nicht immer Zustimmung."
"Jop ^^", kam es von unserem selbsternannten Frontrind. Ich vermute, er hatte den Sinn meiner Äußerung irgendwie mißverstanden.

In der Folgezeit zeichnete er sich auch durch konsequentes Aggroziehen aus, und auch die Frage, ob er tanken solle, kam immer wieder auf. Der Rest der Gruppe verlegte sich auf gepflegtes Ignorieren. Ich selbst verlegte mich auf gepflegtes Nur-ab-und-zu-mal-Heilen. Irgendwann blieb der Aggrobulle stehen: "Ich muß leider weg bb". Und weg war er. Wie es mir leid tat... nun... nicht wirklich.

Der Rest der Instanz verlief dann auch ganz friedlich, wenn man vom robentragenden Jäger absah, der das Pullen nun für seine Aufgabe hielt. Aber... nun ja, so etwas gehört schon fast zum Alltag. Am Ende lebten alle, ich hatte meine erste Heilerrolle seit WotLK erfolgreich gemeistert, und mit einem hübschen blauen Gürtel zog ich von dannen.

Donnerstag, 7. April 2011

Sinnlos im Kloster

Ich sollte unter die Propheten gehen. Nachdem ich vorhin eine sehr nette Gruppe mit einem lernwilligen Neutank hatte, ahnte ich schon, daß es nicht mehr so angenehm weitergehen würde. Schließlich muß die Balance gewahrt bleiben - und der Blog gefüllt werden.

Das "Dungeon Finding" in diesem Fall war der Bärentank. Ist es nur Einbildung, oder sind die pelzigen Fronttierchen wirklich gerade so häufig? Ich habe in den letzten Tagen nur Bärentanks gesehen (und ab und zu den obligatorischen Paladin), und die meisten von ihnen waren eher... fragwürdig. Das gerade beobachtete Exemplar steht also quasi exemplarisch (haha...) für meine aktuellen Erlebnisse.

Kloster, Bibliothek. Hier gibt es genug Gegner, um jedes Gruppenmitglied mit seinem Anteil zu versorgen, und genau das schien die Taktik unseres Bärchens zu sein. Den höchsten Prozentsatz bekam die Heilerin ab, gefolgt von meiner eigentlich sehr zurückhaltend kämpfenden Kriegerin. Ich wagte es schon gar nicht, mehr als ein Ziel anzugreifen, aber trotzdem klebte nach wenigen Sekunden der halbe Raum an mir. Noch etwas später meist der ganze, weil ich mein CHRS (Chronisches Heiler-Retter-Syndrom) einfach nicht ablegen kann...

Nicht allzu förderlich für den Aggroaufbau war die seltsame Angewohnheit des Tanks, mitten im Kampf in Katzenform zu wechseln und in der Gegend herumzuhüpfen. Oder gleich in Katzenform in zufällige Gruppen zu rennen. Nach meinem zweiten Tod innerhalb von einer Minute beschloß ich, mir das Schauspiel nicht länger anzusehen und lieber afk im Auktionshaus zu sitzen - das ist deutlich nervenschonender.

Mittwoch, 6. April 2011

It's been a long time...

...ja, es ist eine Weile vergangen, seit ich den letzten Post verfaßt habe. Kein Wunder, denn meine Accounts waren auch monatelang gekündigt. Zu viel war passiert, und die Motivation war einfach weg.

Seit zwei Tagen taste ich mich nun langsam wieder an das Spiel heran. Es ist erstaunlich, wie viel man verlernt, wenn man ein paar Monate nicht spielt - und es ist gleichermaßen erstaunlich, wie viel man noch behält.

Die Leute haben sich auch nicht wirklich geändert, genausowenig wie die Dungeonerfahrungen. Es gibt immer noch die wortlos durchrasenden Gruppen, die "Ogog-Hüpfer", die Verpeilten und die netten Plauderer. Es gibt immer noch Ninjalooter, aggrolose Tanks, abgelenkte Heiler, merkwürdige Disconnects, Deserteure, Flames, verirrte Gruppen und Druiden namens Darkhexer. Und es gibt die fähigen Leute, die Erklärbären (jeglicher Klasse), die Imba-Heiler und die Tanks, die ihre Aggro nicht mehr hergeben. Die kopfnussenden Schurken, schafenden Magier, mitheilenden Elementarschamanen und die Deppen, die nach Tank-Verschwinden in Waffenskillung tanken (lies: ich).

Sprich: Es gibt noch immer eine Menge Dungeon Findings dort draußen. Und ich bin endlich wieder unterwegs, um sie zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu bind... ähem *räusper*

Seid ihr wieder mit dabei? ;-)

Eure Yazz~