Freitag, 29. Juli 2011

Fragen kostet nix, außer Nerven.

Ich bin in Instanzen eine sehr geduldige Person. Erkläre ausführlich Dinge und mache die meisten Katastrophen mit - sonst gäbe es diesen Blog nicht. Aber manche Instanzen zehren etwas mehr an meiner Geduld als andere, und wenn sich die Leute dann auch noch querstellen, werde ich unleidlich. Normalerweise verlasse ich selbst dann nicht die Gruppe, aber diesmal wurde es mir doch zu viel.

Mal wieder die Schwarzfelstiefen. An sich liebe ich diese Instanz und kenne mich sehr gut dort aus. Beim letzten Mal hatte aber Uneinigkeit darüber bestanden, in welchem Viertel wir denn nun waren, und beim vorletzten Mal verbrachte ich geschlagene drei Stunden in der Instanz, weil niemand wußte, wo es hinging, und auch niemand auf mich hören wollte.

Also wollte ich diesmal lieber nachfragen. Da auch die ganze Gruppe etwas erratisch am Eingang herumirrte, erkundigte ich mich: "Welches Viertel machen wir?"

Schweigen im Walde.

Nach zwei Minuten des Herumstehens lief der Tank dann mal nach links durch die Tür, wieder nach rechts und in den Raum mit dem Hebel.

Ich hakte nach: "Wollt ihr die ganze Instanz machen?"

Schweigen.

Ich, langsam genervt: "...hallo?"

"hi", erwiderte der Schurke.

"Ist meine Frage angekommen?"

Der Jäger erbarmte sich: "Von mir aus schon. Ich bin das erste Mal hier."

"Und ich das gefühlt zweihundertste", entgegnete ich, während der Tank fröhlich weiterpullte. "Letztens habe ich drei Stunden in der Instanz verbracht, weil man sich nicht entscheiden konnte, wohin man wollte. Also bitte einigt euch."

Jetzt schien der Tank doch mal mitbekommen zu haben, daß ich irgendetwas wollte, und packte die große Kelle aus: "wenn du weiter so rumzickst, dauert das noch länger."

"Ah, na dann", meinte ich. Und verließ die Gruppe.

Vielleicht habe ich überreagiert. Aber die Befürchtung, wieder drei Stunden ziellos durch die Gegend zu irren, überhört zu werden und dann auch noch beleidigt, trieb mich dann doch zu ungewohntem Verhalten. Man sagte mir letztens, ich solle als Heiler nicht immer so nett sein. Nun... Mission erfüllt, schätze ich.

Und hätte man auch nur einmal etwas gesagt, oder auch angemerkt, daß man die Instanz kennt, oder wohin man will... ich hätte ja aufgehört zu "nerven". Man kann es sich auch echt kompliziert machen.

Donnerstag, 28. Juli 2011

Das Zauberwort heißt Kommunikat... äh, ich meine "ogog!!!1"

Ich war wieder druidisch heilen. Diesmal in den Schwarzfelstiefen. Unser Kriegertank zeichnete sich schon von Anfang an durch ein aberwitziges Tempo aus, was dank Erbstücken aber eigentlich für mich selten ein Problem ist. Daß er sich generell zwei bis drei Gruppen schnappte und dann irgendetwas anstürmend um die Ecke rannte, machte die Sache allerdings doch kompliziert. Ich mußte permanent meine Cooldowns zünden, um ihn doch noch im letzten Moment zu retten. Das kostete natürlich auch mehr Mana, als nötig gewesen wäre.

---Einschub: Liebe Tanks, es geht tatsächlich schneller durch eine Instanz, wenn man eine Gruppe nach der anderen pullt, aber das stetig. Mehr Gegner bedeuten mehr Heilung auf einmal und oft den Einsatz von kostenungünstigen Sprüchen oder Cooldowns, so daß der Heiler häufiger trinken muß und dadurch Zeit verliert. Bei kleineren Gruppen reichen oft ein paar einfache Zauber, was dafür sorgt, daß der Heiler kaum einmal Manaprobleme bekommt und fast durchgehend weitergekämpft werden kann. Ehrlich, es funktioniert!---

Wenn ich mich dann mal zum Trinken setzte, nahm er das eindeutig wahr. Das merkte ich daran, daß er mich entweder ins Visier nahm, mir Wachsamkeit verpaßte (häh?) oder kurz vor mir stehenblieb und durch mich durchlief. In die nächste Gruppe am anderen Ende des Raumes. Bis ich ausgetrunken hatte und zu ihm hingeflitzt war, war er meist schon halbtot. Einmal sogar ganz, weil ich ihn trotz Katzenform und Spurt nicht mehr rechtzeitig erreichen konnte.

Nicht nur er mußte geheilt werden, sondern auch öfters mal ich selbst oder irgendjemand, der in eine Gegnergruppe gestolpert war. Als ich dann nur noch knapp ein Drittel meines Manas hatte und er beschloß, den nächsten Boss anzustürmen, merkte ich dann doch mal an: "Ab und zu würde ich gern trinken."

Er erwiderte bloß: "Ich halt schon an, wenn du unter 30% bist."

Abgesehen davon, daß er das nicht wirklich tat: Ich möchte bitte selbst entscheiden, wann ich Mana benötige und wann nicht. Ich kenne die meisten Instanzen besser als mein eigenes Wohnzimmer und kann etwa abschätzen, wo ich mit ein paar HoTs über die Runde komme und wo ich lieber einen vollen Manavorrat habe. An manchen Stellen passiert es einfach zu oft, daß eine Patrouille in einen rennt, ein Charakter in komische Dinge gekickt wird oder einfach enormer Gruppenschaden reinkommt. Aus solchen Gründen hebe ich mir auch meistens mein Anregen auf, wenn ich ahne, daß ich es noch brauchen könnte.

Und ich bin ja gemein. In der restlichen Instanz plünderte und trank ich in Ruhe und ließ den Krieger auch schon mal in den roten Bereich fallen, wenn er es zu eilig hatte. Leider beschwerte er sich nicht, denn ich hätte ihm zu gern gesagt: "Ich heil' dich schon, wenn du unter 30% bist."

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Außerdem erreichte mich eine weitere Gastgeschichte, die ich euch natürlich nicht vorenthalten will:

Man sagt ja, das Kommunikation in Instanzgruppen überbewertet wird. Die meisten empfinden es offenbar also als völlig normal, wenn sich die gesamte Kommunikation einer Gruppe auf "hi" und "cu" beschränkt.

Nun meine Damen und Herren hatte ich jedoch eine Gruppe, die das noch toppte. Es wurde während es ganzen (und zum Glück kurzen) Instanzausflug kein einziges Wort gesagt. Im Gegenteil - der Talapank preschte sofort nach betreten der Instanz los in die ersten paar Mobgruppen - richtig - direkt in mehrere.
Von Rüstungsklassen hatte der Herr offenbar auch keine Ahnung - oder aber es war ihm völlig egal, trug er doch - neben zwei, gerade mal so noch akzeptablen - Heirloomlederstücken auch noch zwei grün/blaue Lederdrops mit Int/Wil/Au ...

Zu meinem "Glück" wurde entsprechender Tank noch von zwei seiner Gildenmitglieder (die übrigens auf den klangvollen Namen "ThE bAd ReD lUzIfErS" hörte) begleitet ... der Heiler war - bis auf seinen Namen, der Verrücktheit im englischen samt einiger Sonderzeichen implizierte - eigentlich noch in Ordnung, aber die Magierin, deren Name offenbar nur mit ausgeprägtem Dadaismus Sinn ergab war Ausrüstungstechnisch ähnlich versiert - trug sie doch Stoff mit Beweglichkeit und Stärke/Ausdauer ...
Immerhin - die sonstige Performance war akzeptabel, so das ich nach wenigen Minuten bereits um einige XP reicher zu weiteren Ausflügen aufbrechen konnte - samt den ersten drei Namen auf der Ignoreliste reicher.

Freitag, 22. Juli 2011

Gastbeitrag und Jubiläum

Meine Damen und Herren, liebe Gnome... äh *duckt sich* Ich präsentiere: Den 50. Beitrag in diesem Blog! Und zur Feier des Tages ist es nicht irgendein Dungeon Finding, sondern ein Gastbeitrag von der Allianzseite, der mir freundlicherweise zugestellt wurde. Wenn auch ihr Interesse habt, eure Geschichten hier veröffentlicht zu sehen, dann schickt sie mir an die rechts stehende Adresse. Ihr könnt einen Namen oder Nickname daruntersetzen oder einfach ein "anonymer Dungeonreporter" sein ;-)

Bekanntermaßen kann man ja von den Gruppen in den Einstiegsdungeons nicht allzuviel erwarten - als Beispiel sei hier die letzte Todesminengruppe genannt, mit der ich mich herumschlagen mußte.
Unser Paladin"tank" hörte auf den merkwürdigen Namen "Klingenbär", ansonsten waren die Namen der Gruppenmitglieder jedoch recht normal. Allerdings verdiente unser "Tank" die Bezeichnung nicht im geringsten - natürlich war ein Zweihänderschwingender Vergelter. Ganz zu beginn der Instanz wechselte er zwar den Zweihänder gegen einen Einhänder (der obendrein mehr Schaden als der Zweihänder verursachte) samt Schild, entschied jedoch nach nichtmal einer Mobgruppe, "einhandwaffen sird volll uncoohl" und packte den Zweihänder wieder aus. Leider war auch seine restliche Ausrüstung grottig - grauer Gürtel, weiße Stiefel, teils Leder oder Casterkette. Merkwürdig - vor allem, da jener Menschenpaladin schon Level 20 erreicht hatte. Wie man durch vieltwinken weiß ist die Itemschwemme im Menschengebiet ziemlich gut - nach dem Abschluss des Waldes von Elwynn besitzt man je nach Klasse zwischen 6 und 7 grünen Gegenständen. Wie das Armory mir verriet hatte er aber sehr wohl im Menschengebiet (Westfall, Redridge und Duskwood) gequestet. Offenbar hatte der gute "Klingenbär" also praktisch alle guten Questbelohnungen verkauft ...
Im Gegensatz dazu war der Heilpaladin "angemessen" ausgerüstet, während Magier und Verstärkerschamane nur so vor Heirlooms strotzten. Das brachten sie unglücklicherweise auch in ihrer Spielweise zum Ausdruck - auf den Tank warten? Ach, was! Einfach in die Gruppen reinspringen und volle Pulle DÄMÄDSCH machen ...
Bei Helix rannte unser Tank dann vor, lies sämtliche "dümmlichen Lakaien" stehen und pullte direkt den Boss, schaffte es aber wie durch ein Wunder, keinen anderen Mob zu pullen ... als dann ein guter Tankeinhänder droppte rollte er natürlich nur Gier - wie wir wissen sind ja Einhandwaffen unkuhl.
Leider hatte unser Tank auch keinerlei Ahnung vom tanken - oftmals mußte ich - der Schurke - unserem Heiler die Aggro abnehmen. Magier und Verstärker war die Heilaggro völlig egal, die beiden haben einfach immer weiter ihre Ziele angegriffen. "Nach mir die Sintflut", oder so ähnlich.
Wider erwarten haben wir die gesamten Minen dann jedoch trotzdem geschafft, was wir sicherlich zum größten Teil den Heirloom-dds zu verdanken hatten ...

Mittwoch, 13. Juli 2011

Ich dachte, sie seien ausgestorben...

...aber es gibt sie noch, die klischeehaften Todesrittertanks.

Nach einem erstaunlich sonnigen Urlaub in Finnland bin ich nun wieder zurück in Azeroth. Und ganz im skandinavischen Geiste habe ich es auch endlich geschafft, meine kleine Trollhexe nordendtauglich zu machen. Mit Stufe 68 könnte ich zwar schon die Burg Utgarde besuchen, aber ich kann sie einfach nicht mehr sehen - deswegen mache ich zufällige BC-Dungeons mit ihr, um so viel Extraerfahrung wie möglich mitzunehmen. (Und vielleicht die eine oder andere RP-Klamotte.)

Vorhin sollte es ins alte Hügelland gehen, und ich traf auf ein Tank-Heiler-Duo aus der gleichen Gilde. So etwas kann wirklich gut laufen, aber auch eher... ungut. Nun ja, das sollte sich bald herausstellen. Anfangs lief alles noch recht unkompliziert, abgesehen von einer Bemerkung über die "unnötigen" DDs - woraufhin ich beschloß, daß Seelensteine und -brunnen wohl auch unnötig waren. Wenige Gruppen später revidierte ich das und verpaßte der Heilerin doch einen Seelenstein, da so ziemlich alles und jeder verprügelt wurde.

Als diese dann afk mußte, dauerte das dem Jäger wohl zu lange und er ging. Es wurde aber keine neue Suche gestartet und gleich weitergemacht. Einen Großpull plus Patrouille und mehrere Nahtodeserfahrungen später schmiß der Tank dann doch mal die Suche an. Ein neuer DK kam, und es ging weiter, auch wenn die Kämpfe plötzlich erstaunlich lange dauerten. Und der Tank immer noch erstaunlich viel Schaden fraß. Wenig später stellte ich fest, daß ich als Gebrechenshexchen auf einem sehr ungewohnten ersten Platz in der Schadensliste stand. Ein gutes Stück vor dem Tank, unser Neuling machte etwa ein Drittel meines Schadens. Und der war nicht wirklich hoch. Ouha.

Natürlich ritten auch alle Thrall davon, und da der grünhäutige Hitzkopf jedes Mal die Patrouillen angreifen muß, zog es sich ein Weilchen hin. Ich half dem Guten ein wenig, was dank DoT-Fear-Blutsauger auch nicht ganz fatal war. Als wir gemeinsam am letzten Gegner wurschtelten, kam dann auch mal der Rest der Gruppe an. Mittlerweile vermutete ich, daß sie die Instanz einfach nicht (mehr) kannten, und machte mich bereit, den einen oder anderen freundlichen Rat zu geben.

Wir kamen also zum Pferdestall. Thrall rannte wie üblich rein, der Tank auch. Der Schamane schrie los, daß er rauskommen solle. Ich fügte hinzu, daß dort gleich eine Gruppe auftauchen wird. Kurzes Zögern, dann rannte der Tank aufs Feld. Ich zeigte auf die Gegner. Er merkte es schließlich doch, alles ging gut. Vorsichtshalber merkte ich an: "Bei der Kirche gleich am Eingang warten, da kommt auch noch eine Gruppe."

"jaja, ich weiß, bin nicht zum ersten mal hier."

Sooo? Also gut.

Ich stand also draußen und schaute mir an, wie unser Experte in die Kirche raste und von mindestens drei der auftauchenden Gegner in den Rücken geschlagen wurde. Ging auch noch gut, aber langsam beschlich mich ein ungutes Gefühl. Hatte der Bursche nicht vorhin Bedarf auf einen Beweglichkeitsumhang angemeldet? Im Gasthaus mal besser die Ausrüstung anschauen...

Hätte ich's mal nicht getan. DD-Klamotten mit Beweglichkeit und viiiel Crit. Ein einsames Tankschmuckstück aus dem Startgebiet und ein ungesockeltes Relikt. Auf die Skillung schaute ich nicht, immerhin hatte er die richtige Präsenz an und ich ging davon aus, daß er zumindest da wußte, was er tat. Großer Fehler.

Die Drachengruppen draußen wurden auch noch lustig, da grundsätzlich die weiter wegstehenden Caster übersehen wurden. Hach, ich liebe Furcht - damit konnte ich zumindest verhindern, daß sie einen von uns aus dem Hinterhalt totzauberten. Und dann war plötzlich der Tank tot. Gerade rechtzeitig zum Endboss wurde er wiederbelebt, was mir die interessante Erfahrung verschaffte, rein mit DoTs Aggro zu ziehen. Den Loa sei dank für Seele Brechen, was ich kurz zuvor endlich lernen konnte. Und dann schaute ich mir mal seine Talente an.

Nein, mein Guter, Frost ist nicht mehr die Tankskillung. Echt nicht.

Doch da ich vermutete, daß unserem Experten nicht an freundlichen Tips gelegen war, trat ich ganz schnell die Flucht an. Hätte mir zu denken geben sollen, daß sein Name die fremdsprachliche Variante von Selbstmord war, garniert mit einigen Sonderzeichen...